Monday, 23 April 2018

Berlin Umbrella: How it happened PART 3: The Sound Artist's p.o.v.

In Today's Blog, I'm handing over to my Collaborator on the 
Berlin Umbrella Project,  the Sound Artist, Sonja Heyer.

Sonja Heyer

Stephanie and I first met on a Scottish Hebridean islandShe wrote poems,
I made sound recordings for my water archive, which I started to put on at 
that time. After that we lost sight of each other. Then four years ago suddenly
a mail: the Internet made  it is possible to find each other again. And soon
came the idea to try something together.  Water was my topic for a long time.
So when Stephanie showed up, it was natural to combine it with her poetry.

Previously,  I was working with a group of young Chinese-Taiwanese artists.
We had been invited to Lutherstadt Wittenberg for a one-month artist 
residence to the KulturBotschaft . It was November.


What do you do as a sound artist, if you are allowed to play a small court
garden in November? You are considering how to protect the speakers that
are used. So I came up with the idea to put small speakers in umbrellas. It worked! And transparent umbrellas made sure that the visitors could see
the starry sky during the audio walk. 

The listening umbrellas, or sound umbrellas, have since been my form into
which I can pack various contents.

Swopping Sound Umbrellas mid-walk

We then traveled as an artist group to an artist residence in Taiwan. 
The country was plagued by a prolonged drought for months. So water 
became my topic for the sound installation in Taiwan. I asked people 
what water meant to them and thus learned many touching stories. In 
order to absorb bubbling springs, they had to drive high into the mountains.
The rivers were dried up.

I invited Stephanie to Berlin and decided to record the Spree for one year 
from January to December 2017. I traveled to their sources in the Upper 
Lusatia, recorded the sound environment at the point where the river 
passes the border between Berlin and Brandenburg, dipped my underwater microphone (a 'dolphin's ear') in almost all city locks and accompanied the Spree 
to its mouth in Spandau. In January and December I recorded on the Lichtenstein Bridge, where in 1919 the corpse of Rosa Luxemburg was thrown into the
water. In 2017, the canal wore a thin layer of ice.

UMBRELLA hat inzwische

Stephanie und ich, wir lernten uns einst auf einer schottischen Insel kennen. Sie schrieb Gedichte, ich machte Tonaufnahmen für mein Wasserarchiv, das ich zu dieser Zeit begann anzulegen. Danach verloren wir uns aus den Augen. Dann vor vier Jahren plötzlich eine mail: das Internet machte
 es möglich, sich wiederzufinden. Und bald entstand die Idee, etwas gemeinsam zu versuchen.
Ich arbeitete gerade mit einer Gruppe junger chinesisch-taiwanesischer Künstlerinnen zusammen. Wir waren nach Lutherstadt Wittenberg für eine einmonatige artist residence an die KulturBotschaft eingeladen worden. Es war November.

Was macht man als Klangkünstlerin, wenn man einen kleinen Hofgarten im November bespielen darf? Man überlegt, wie man die Lautsprecher schützen kann, die zum Einsatz kommen. So kam ich auf die Idee, kleine speaker in Regenschirme zu setzen. Es funktionierte! Und durchsichtige Schirme sorgten dafür, dass die BesucherInnen während des Hörspaziergangs den Sternenhimmel sehen konnten.
Die Hör-Regenschirme oder sound umbrellas, sind seitdem meine Form, in die ich verschiedene Inhalte packen kann.

Wir reisten dann als KünstlerInnengruppe zu einer artist residence nach Taiwan. Das Land wurde zu dieser Zeit von einer seit Monaten anhaltenden Dürre geplagt. So wurde Wasser zu meinem Thema für die Klanginstallation in Taiwan. Ich fragte Menschen, was ihnen Wasser bedeutet und erfuhr auf diese Weise viele berührende Geschichten. Um sprudelnde Quellen aufnehmen zu können, mussten hoch ins Gebirge fahren. Die Flussläufe waren ausgetrocknet.

Wasser blieb lange mein Thema. Als Stephanie auftauchte, lag es daher nahe, es mit ihrer Poesie zu verbinden. Ich lud sie nach Berlin ein und beschloss, ein Jahr lang, von Januar bis Dezember 2017, Tonaufnahmen von der Spree zu machen. Ich reiste zu ihren Quellen in die Oberlausitz, nahm das sound environment an der Stelle auf, an der der Fluss die Grenze zwischen Berlin und Brandenburg passiert, tauchte mein Unterwassermikrofon in fast alle Stadtschleusen und begleitete die Spree bis zu ihrer Mündung in Spandau. Im Januar und im Dezember machte ich Tonaufnahmen an der Lichtensteinbrücke, an der 1919 die Leiche Rosa Luxemburgs ins Wasser geworfen wurde. 2017 trug der Kanal eine dünne Eisschicht.

Einen Teil der Berlin Exkursionen haben wir gemeinsam bestritten. Und zu unserer Überraschung stellte sich heraus, dass das Wasser- und Abwassersystem Berlins, das sogenannte Radialsystem, einst aus einer Zusammenarbeit britischer und deutscher Ingenieure entstand. Ich hatte bislang nur das Radialsystem V, den Kunstraum an der Holzmarktstraße, gekannt. So erlaubten mir unsere Ausflüge, meine eigene Stadt noch einmal besser und von neuen Seiten kennenzulernen!

UMBRELLA hat inzwischen viele Stationen erlebt. Berlin UMBRELLA bedeutet für mich, zum ersten Mal mit Poesie zu arbeiten – eine wundervolle Möglichkeit! Stephanie hat die Offenheit der Hör-Regenschirme inhaltlich und formal aufgegriffen: Ihre Verse funktionieren wie kleine Geschichten, die sich separat aber auch im Zusammenspiel mit anderen erschließen. Die Hör-Regenschirme wiederum bilden einen halboffenen Raum: man kann sich hörend darunter zurückziehen, man kann den Schirm aber auch vor sich ins Gras legen; dann vermengen sich die sound loops mit der Hörumgebung. Schließlich kann man Schirme mit anderen BesucherInnen tauschen – eine schöne Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen, oder einfach gemeinsam zu lauschen.

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